Vor ein paar Jahren kam Hans, den ich früher schon mal trainiert hatte, zu mir und bat mich um Hilfe, weil er einen furchtbaren Slice bekommen hatte. Mit wöchentlichen Trainingsstunden und diszipliniertem Üben zwischen den Trainingsstunden konnte er seinen Schwungfehler korrigieren und sogar mit dem Driver einen leichten Draw schlagen, was ihm noch nie vorher gelungen war. Dann war es Anfang November und er sagte zu mir: „Nigel, Du kennst mich. Im Winter gehe ich nicht auf den Golfplatz oder die Driving Range. Golfen macht mir keinen Spaß bei nass-kaltem Wetter. Was kann ich tun, dass ich meinen jetzigen Schwung nicht verliere?“ Ich habe Hans empfohlen: “Am besten machst Du zuhause Trockenübungen, im Haus oder draußen im Garten. Versuche mal jeden Tag mindestens 100 Probeschwünge zu machen. Wichtig dabei ist, dass Du die Schwungkorrektur eher übertreibst und auch dabei nicht darauf achtest, wo der Schlägerkopf beim Treffpunkt aufkommt. Das heißt, im Garten nicht versuchen Blätter wegzuschlagen und nicht unbedingt den Boden mit dem Schlägerkopf berühren.“ Hans kam im Jahr darauf Ende März zu seiner ersten Trainingsstunde und berichtet:“ Ich habe seit unserer letzten Trainingsstunde im November keinen einzigen Ball geschlagen und habe wirklich jeden Tag die Trockenübungen gemacht.“ Zuerst habe ich mir seine Probeschwünge angeschaut und war wirklich beeindruckt. Dann habe ich ihm einen Ball hingelegt. Er hat den ersten Ball nicht optimal getroffen, die Bewegung war immer noch gut aber das Timing war nicht optimal. Aber schon nach dem zweiten Ball hat er eine Reihe von Bällen sehr gut getroffen mit guter Treffqualität und perfekter Flugbahn. Ich bin sicher, hätte er jeden Tag nur Bälle geschlagen, wäre das Ergebnis nicht so gut gewesen. Dies ist natürlich ein extremes Beispiel. Die meisten Golfer haben auch im Winter Spaß, mal über den Platz zu gehen oder auf der Driving Range zu üben.
Was man noch gut im Winter tun kann, ist an seiner Fitness zu arbeiten, idealerweise in einem Fitnessstudio mit einem Trainer, der sich mit Golf auskennt und weiß, welche Muskeln trainiert werden müssen. Zuviel Muskelaturaufbau an den falschen Muskeln ist für das Golfen schädlich. Auch tägliche Dehnübungen (Stretching) zuhause sind sehr nützlich.
Untenstehend möchte ich Ihnen meine Empfehlung für einen allgemeinen Trainingsplan für das ganze Jahr an die Hand geben. Gut vorbereitet können Sie so die Turniere gelassen angehen und Ihre Handicapverbesserungen genießen.